Graberhalt Anton Strömer

Anton Strömer, geb. 15.10.1900, war Gewerkschafter und Widerstandskämpfer, wurde von den Nationalsozialist:innen im Wiener Landesgericht am 18.12.1942 hingerichtet und liegt am Kagraner Friedhof begraben. Er war Maschinenformer in den Wiener Metallwerken (Floridsdorf).

Sein Grab wurde vom Wiener Verband vor Jahrzehnten übernommen. 2025 wurde uns mitgeteilt, dass das Grab renoviert werden muss. Der Grabstein von Anton Strömer und seiner Familie war locker und nach vorne geneigt, die Oberfläche bereits leicht von Algen und Krusten bedeckt, die Fugen der Einfassung offen und verschoben sowie die Laternen locker. Im Zuge der Arbeiten wurde der Stein abgebaut, gereinigt, neu verankert und verfugt, die Laternen gesäubert und wieder eingesetzt sowie die Grabfläche begradigt und mit Zierkies versehen.

Die Kosten von 2.200 Euro wurden durch Unterstützung der PRO-GE, des ÖGB-FSG, der Bezirksvertretung Floridsdorf und des Grünen Rathausklubs gedeckt.

Wir danken sehr für die solidarische und breite Unterstützung.

Mehr Infos zu ihm: Willi Weinert, Mein Kopf wird euch auf nicht retten. Wien, 2016, Band. 4, S. 1760 ff.

Volksstimmefest 2025

DANKE an alle Freund:innen und Kamerad:innen des KZ-Verbands für die Mithilfe vor, während und nach dem diesjährigen Volksstimmefest.

Ohne die tatkräftige Hilfe so vieler hinter der Bar, beim Auf- und Abbau des Zeltes, der Verkabelung, Logistik, dem Backen von Kuchen, der Betreuung von Info- und Kuchentisch, der Dekoration, dem Aufräumen oder dem Werben neuer Mitglieder, wäre unser Stand nicht das was er jedes Jahr für viele Antifaschist:innen ist: ein Fixpunkt am schönsten Fest Wiens.

Bilder und ein kurzer Bericht folgen in Kürze. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.

Euer Wiener Vorstand

Kundgebung vor dem BMI: Finger weg vom Peršmanhof!

Kundgebung: Finger weg vom Peršmanhof! / Roke stran od Peršmana!

Am 31. Juli 2025 organisierte der KZ-Verband Wien mit dem Klub slowenischer Student*innen in Wien/Klub slovenskih študentk*študentov na Dunaju (KSŠŠD) und solidarischen Antifaschist*innen eine Kundgebung vor dem Innenministerium in der Herrengasse in Wien. 

Anlass war ein Großeinsatz der Polizei am 27. Juli 2025 am Peršmanhof in Kärnten/Koroška: Dort fand gerade ein antifaschistisches Bildungscamp statt. Die Polizei tauchte zuerst mit  Streifenwagen auf und forderte nach kurzer Zeit Verstärkung an, die aus weiteren – teils schwer bewaffneten – Polizist*innen, Drohnen, Hunden und sogar einem Hubschrauber bestand. Angebliche Gründe für den Einsatz waren Verwaltungsübertretungen wie vermeintlich wildes Campieren und Parkvergehen. Schließlich führten sie im Museum eine Hausdurchsuchung durch, nahmen mehr als 60 Identitätsfeststellungen vor und zeigten dutzende Verwaltungsübertretungen an. Zwei Personen wurden wegen angeblichem „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ angezeigt (mehr dazu unter: https://www.persman.at/de/presseaussendung-des-drustvo-verein-persman-zum-polizeieinsatz-an-der-gedenkstaette-und-im-museum-persman-27-07-2025-2/).

Dieser unverhältnismäßige Polizeieinsatz sorgt an einem Ort wie dem Peršmanhof für enorme Irritation!

Auf diesem Hof ermorderten kurz vor Ende des 2. Weltkrieges vor 80 Jahren Angehörige eines SS- und Polizeiregiments elf Familienangehörige der kärnter-slownischen Familien Sadovnik und Kogoj. Heute ist der Peršmanhof ein Museum und einer der wichtigsten Erinnerungs- und Gedenkorte der Kärntner Slowen*innen.

Ziel der Kundgebung war es, Solidarität mit allen Betroffenen zu zeigen, die diesem maßlos überzogenen Einsatz am Peršmanhof ausgesetzt waren, und mit der kärntner-slowenischen Minderheit, sowie unsere Empörung über diesen Polizeieinsatz kundzutun.

Neben vier Berichten von Campteilnehmer*innen, die aus ihren unterschiedlichen Perspektiven über den Einsatz berichteten, gab es drei Redebeiträge vom Verein Gedenkdienst, der Initiative Minderheiten und dem KZ-Verband Wien. Der Chor des KSŠŠD begleitete die Kundgebung musikalisch.

Unsere Forderungen sind:

    – Antifaschismus ist keine Straftat und darf es auch nicht werden!

    – Volle Aufklärung des Einsatzes!

    – Disziplinarische Konsequenzen für die Zuständigen!

    – Entschuldigung von den Behörden bei den Betroffenen und den Nachfahren!

An der lauten und kraftvollen Kundgebung nahmen um die 1.500 Personen teil und zeigten ihre Solidarität sowie Entsetzen über die aktuellen Geschehnisse in Kärnten/Koroška.

Danke für das zahlreiche Erscheinen und die lautstarke Kundgebung! 

Kein Vergeben – Kein Vergessen! / Ne odpuščamo – ne pozabljamo!

Ein paar Impressionen:

Youtube: Finger weg vom Persmanhof; Kundgebung in Wien am 31. 7. 2025