Biedermann Karl, Huth Alfred, Raschke Rudolf
Biedermann Huth Raschke

Ort: Wien 21, Am Spitz, Amtshaus

Text:

SIE KÄMPFTEN UND STARBEN FÜR IHR VATERLAND

DEN ÖSTERREICHISCHEN FREIHEITSKÄMPFERN

MAJOR KARL BIEDERMANN

HAUPTMANN ALFRED HUTH

OBERLEUTNANT RUDOLF RASCHKE

ZUM GEDENKEN,

DIE AM 8. APRIL 1945 IN FLORIDSDORF AM SPITZ VON

DEN SCHERGEN DES NATIONALSOZIALISMUS HINGERICHTET

WURDEN

SIE GABEN IHR LEBEN UM DIE ZERSTÖRUNG WIENS IN DEN

LETZTEN KRIEGSTAGEN DES JAHRES 1945 ZU VERHINDERN

Stifter:

Bezirksgruppe Floridsdorf des Bundesverbandes Österreichischer Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus (KZ-Verband)

Enthüllung:

8. April 1950. Die ursprüngliche Tafel musste 1962 aus verkehrstechnischen Gründen abgetragen und nachträglich erneuert werden.

Kurzbiographien:

Major Karl Biedermann (geb. 11. 8. 1890), Hauptmann Alfred Huth (geb. 30. 8. 1918), und Oberleutnant Rudolf Raschke (geb. 21 .6. 1923), waren Mitglieder einer österreichischen Widerstandsgruppe im Wehrkreiskommando XVII, die eine kampflose Übergabe Wiens an die Rote Armee vorbereitete. Verraten und festgenommen, wurden Biedermann, Huth und Raschke am 6. bzw. 8 April 1945 von Standgerichten zum Tode verurteilt und am 8. April Am Spitz öffentlich gehängt.

 

 

Burger Ernst

Ort:        Wien 14, Matznergasse 14

An diesem Haus befindet sich heute keine Tafel. Sie wurde im Zuge einer Hausrenovierung entfernt.

Dokumentierter Text:

IN DIESEM HAUSE WOHNTE

DER ÖSTERREICHISCHE FREIHEITSKÄMPFER

ERNST BURGER

ERMORDET IM K. Z. AUSCHWITZ AM 30. 12. 1944.

SEIN TOD IST UNS MAHNUNG UND VERPFRLICHTUNG.

Stifter:

Landesverband der österreichischen KZ-ler

Enthüllung:

31. Dezember 1949.

Kurzbiographie:

Ernst Burger (geb. 16. 5. 1915), Kontorist, zunächst Funktionär der sozialdemokratischen Roten Falken, war ab 1934 führendes Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes. Wegen seiner Widerstandstätigkeit – sowohl gegen den autoritären ‚Ständestaat‘ als auch gegen das NS-Regime – wurde er mehrmals verhaftet. Er zählte zu den Stützen der geheimen Widerstandsgruppe im KZ Auschwitz. Gemeinsam mit den Österreichern Rudolf Friemel und Ludwig Vesely sowie zwei polnischen Häftlingen wurde er am 30. Dezember 1944 vor den angetretenen Häftlingen auf dem Appellplatz des KZ Auschwitz gehängt.

Deutsch Arnold
Deutsch Arnold

Ort: Wien 2, Schiffamtsgasse 20

Text:

IN DIESEM HAUSE LEBTE

DR. ARNOLD DEUTSCH

WÄHREND DER NATIONALSOZIALISTISCHEN

HERRSCHAFT WURDE ER IM ALTER

VON 38 JAHREN IM NOVEMBER 1942

VON DEN SS-FASCHISTEN ERMORDET.

ER KÄMPFTE FÜR EIN FREIES

DEMOKRATISCHES ÖSTERREICH,

FÜR DEN FRIEDEN,

UND FÜR DAS GLÜCK DER MENSCHHEIT.

MÖGEN DIE MENSCHEN

SEIN OPFER VERSTEHEN.

Stifter:

KZ-Verband

Enthüllung:

2. November 1953. Die Gedenkrede hielt Fritz Mautner.

Kurzbiographie:

Dr. Arnold Deutsch (geb. 21. 5. 1904), promovierter Chemiker, schloss sich der KPÖ an und trat 1932/33 in Moskau in den Dienst des sowjetischen Geheimdienstes. Im April 1934 reiste Deutsch nach England und wurde einer der wichtigsten Mitarbeiter der sowjetischen Spionagezentrale in London. Laut Augenzeugenbericht erlitt Deutsch am 7. November 1942 bei der Torpedierung des Schiffes ‚Donbass‘ im Atlantik tödliche Verletzungen.

 

Friemel Rudolf
Friemel Rudolf

Ort: Wien 10, Ernst Ludwig-Gasse 8, Mithlingerhof, Stiege 1

Text:

IN DIESEM HAUSE WOHNTE

DER ÖSTERREICHISCHE FREIHEITSKÄMPFER

RUDOLF FRIEMEL

ERMORDET IM KZ AUSCHWITZ AM 30. 12. 1944

SEIN TOD IST UNS MAHNUNG U. VERPFLICHTUNG.

LANDESVERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN K.Z.-LER.

Stifter:

Landesverband der österreichischen KZ-ler.

Enthüllung:

31. Dezember 1949.

Kurzbiographie:

Rudolf Friemel (geb. 11. 5. 1907) war Mitglied der Revolutionären Sozialisten und Soldat der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg. Er zählte zu den Stützen der geheimen Widerstandsgruppe im KZ Auschwitz. Gemeinsam mit den Österreichern Ernst Burger und Ludwig Vesely sowie zwei polnischen Häftlingen wurde er am 30. Dezember 1944 vor den angetretenen Häftlingen auf dem Appellplatz des KZ Auschwitz gehängt.

 

Grünbaum Fritz
Grünbaum Fritz

Ort: Wien 1, Wollzeile 36 (Kabarett ‚Simpl‘

Text:

IN DIESEM HAUSE WIRKTE

DER GROSSE KÜNSTLER

FRITZ GRÜNBAUM

* 7. 4. 1880     † 14. 1. 1941

 

ER WAR EIN GUTER ÖSTERREICHER

UND HAT FÜR DIESES BEKENNTNIS

IM KONZENTRATIONSLAGER

DEN TOD GEFUNDEN.

ER WOLLTE IN SEINER

MENSCHENLIEBE

NICHT AN DAS GRAUEN GLAUBEN

DEM ER DANN SELBST ZUM OPFER FIEL.

Stifter:

KZ-Gemeinschaft Dachau, Lagergemeinschaft Buchenwald.

Die ursprünglich angebrachte Steintafel wurde 2004 im Zuge des Umbaues des Kabaretts ‚Simpl‘ von den Theaterbetreibern durch eine Glasafel ersetzt. Dabei wurde auch das Todesdatum berichtigt.

Enthüllung:

19. April 1955. Die Enthüllung nahm der Präsident der Künstlergewerkschaft Emmerich Arleth vor.

Kurzbiographie:

Fritz Grünbaum (laut Standesamt Dachau: Friedrich Franz Grünbaum, geb. 7. 4. 1880) war Schriftsteller und Künstler im Wiener Kabarett ‚Simpl‘. Er war als Betroffener der Nürnberger (‚Rassen‘-)Gesetze Häftling in den KZ Buchenwald und Dachau, wo er an den Folgen von Misshandlungen, Hunger und Erschöpfung starb. Seine Urne wurde am 17. Februar 1941 auf dem Alten Jüdischen Friedhof (Zentralfriedhof) beigesetzt.