Die Gedenktafel für den Wiener Widerstandskämpfer Franz Stelzel (1903-1942) wurde Anfang Oktober 2025 erneuert.
Franz Stelzel, geb. 7. Jänner 1903 in Herčivald/Herzogwald, war Maschinenschlosser und wohnte im Haus Wurmbrandgasse 12, 22. Bezirk. Von 1920 bis 1922 war er politisch bei der SDAPÖ aktiv, ab 1932 bei der KPÖ. Er nahm an den Februarkämpfen teil. Von November 1934 bis zum März 1935 befand er sich wegen Betätigung für die KPÖ im Anhaltelager Wöllersdorf. Gemeinsam mit anderen Gesinnungsgenossen stellte er während der NS-Zeit in Stadlau illegale Schriften der KPÖ her und verbreitete sie. Im Jänner 1941 wurde er verhaftet, im August 1942 zum Tode verurteilt und am 10. November 1942 im Landesgericht Wien enthauptet. Sein Körper liegt in der Gruppe 40 am Zentralfriedhof begraben.
Der KZ-Verband (Bund bzw. Wien) hat zu einem unbekannten Zeitpunkt eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus anbringen lassen. Der Neue Mahnruf (1963, Ausg. 3, S. 6) berichtet für März 1963 von einer Gedenkfeier bei der Gedenktafel.
Die aus Marmor hergestellte Gedenktafel war nach 60 Jahren durch Sonne und Witterung stark verformt und musste erneuert werden. Die Tafel wurde 1:1 repliziert und an der gleichen Stelle wieder angebracht. Die Schreibweise seines Namens (Stelzel bzw. Stelzl wurde angepasst). Wir danken der Hausbesitzerin für die Zustimmung für die Wiederanbringung. Die Tafel wurde von der Stadt Wien in ihre Obhut übernommen. Wir danken der Stadt Wien dafür sehr.
An Franz Stelzel erinnert in Wien ein Sockel in der Gruppe 40, Zentralfriedhof, wo sein Körper begraben liegt (leider schwer lesbar, weil verwittert). Weiters wird sein Name auf den Gedenktafeln im Landesgericht Wien genannt. Ein Denkmal für Franz Stelzel, am Gelände der Firma ‚Landmaschinenfabrik Hofherr-Schranz‘ in 21.Bezirk, Shuttleworthstraße 8, wurde 1950 errichtet aber ist leider nicht mehr vorhanden.

Zum Nachlesen:
- Willi Weinert: »Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer«. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof und zu Opfergräbern auf Wiens Friedhöfen. Wien, 2011 (3. Auflage!), S. 248.
- Erich Fein: Die Steine reden. Gedenkstätten des österreichischen Freiheitskampfes. Mahnmale für die Opfer des Faschismus. Eine Dokumentation. Wien: Europa-Verlag 1975, S. 106.
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Wien, 1998, S. 456.
- Wien Geschichte Wiki: Eintrag Gedenktafel Franz Stelzl
- Wien Geschichte Wiki: Eintrag Gedenkstein Franz Stelzl
- ÖNB / ANNO: Gedenkkundgebungen des KZ-Verbandes. In: Der neue Mahnruf. Zeitschrift für Freiheit, Recht und Demokratie Nr. 3 (1963), S. 6






















