Wir geben den Opfern ihre Namen zurück

25151988_1213665108735262_2084028046493253441_n

Treffpunkt 11.00 Friedhof Hadersdorf am Kamp

Trotz jahrelanger Bemühungen der KZ-Verbände Wien und Niederösterreich sowie des Vereins „Gedenkstätte Hadersdorf am Kamp“ weigerte sich die Gemeinde, selbst würdige Gedenktafeln zu errichten. Selbst jegliches Gesprächsangebot wurde verweigert. Zuletzt bemühte sich selbst die Volksanwaltschaft, die Bürgermeisterin der Gemeinde Hadersdorf zu einem gemeinsamen Vorgehen zu bewegen und scheiterte.

Nun fordert der KZ-Verband die Gemeinde Hadersdorf auf, den getroffenen Beschluss zu widerrufen, eine öffentliche Gemeinderatssitzung über würdige Gedenktafeln abzuhalten und den Termin darüber rechtzeitig mitzuteilen, damit eine Teilnahme ermöglicht wird.

Um die Wichtigkeit des antifaschistischen Anliegens zu untermauern, laden die KZ-Verbände Wien und Niederösterreich alle Interessierten und die Gemeinde Hadersdorf zu einer Gedenkveranstaltung

Woody Guthrie (1912-1967) lässt grüßen

woody 3Sein 50. Todestag gibt Anlass zur Reflexion folgender Fragen:

 

Was für ein Mensch war er?

Was für Zeiten haben ihn zu mehreren Tausend Liedern gedrängt?

Woher bezog er seine Inspiration?

Wie ging er mit Quellen um?

Wie gehen wir mit ihm als Quelle um?

 

Das klingt jetzt wahrscheinlich akademischer, als ihm selber recht gewesen wäre.

Demokratische Liedkultur war für ihn eine Sache des Engagements für die Interessen der kleinen Leute in den USA der 1930er und 40er-Jahre. Zusammen mit Zeitgenossen (z. B. Pete Seeger und Huddie Ledbetter) tingelte er von Gewerkschaftsversammlung zu Protestdemonstration, von Streik-Meeting zu antifaschistischer Kundgebung – rastlos und immer provokant: In New York inszenierte er sich als einfach gestrickter Hillbilly und Country-Sänger, in den Weiten des amerikanischen Mid West gab er den großstädtischen Bohemien. Als er vor seinem Tod mehr als zehn Jahre im Krankenhaus verbrachte (Diagnose: Huntington), hatte ihn der sogenannte Zeitgeist längst in die Vergessenheit verdammt. Erst die Protagonisten des Folklore-Revivals ab Mitte der 1960er ernannten ihn zu ihrer Ikone – etwas glattgebügelt und in radiotaugliche Formate flachgepresst.

 

Es ist Zeit, den ganzen Woody Guthrie zu würdigen, mit all seinen Kanten und seiner Starrköpfigkeit, seinen Geschichten und seiner beispiellosen Schaffensfreude. Die unten angeführte Veranstaltung (andere werden noch folgen und extra angekündigt) soll diesem Zweck dienen. Ab Anfang Dezember ist eine Serie von szenischen Collagen und Hootenannies geplant (Zeiten und Orte noch nicht fixiert).

 

Mittwoch, 15. November — Werkl im Goethehof — Drei Griff und die Wohrheit

Woodys Lieder mit teilweise ins Wienerische übersetzten Texten und eigenwilligen Interpretationen.

 

Wien 22,

Schüttaustraße 1

 

Beginn: 19 Uhr

Mitwirkende:        Rudi Burda

Albert Dlabaja

Alexandar Petkov

Hans Schön

Iris Stern

Günter Pini

Antonis Vounelakos

 

 

 

Hadersdorf am Kamp – ermordete Widerstandskämpfer haben endlich Namen!

Antifaschist_innen montieren würdige Gedenktafeln!

Gestern montierten Antifaschist_innen am Friedhof in Hadersdorf am Kamp zwei Gedenktafeln mit den Namen der von den Nationalsozialisten brutal ermordeten Widerstandskämpfer. Seit Jahren kämpften Christine P., 77jährige Tochter eines der ermordeten Opfer, und ihre Familie um eine würdige Gedenkstätte für ihren Vater und die weiteren 60 politischen Opfer. Diese wurden von einer SS-Einheit am 7. April 1945, einen Tag nach ihrer Entlassung aus der Haftanstalt Stein, umgebracht. Trotz jahrelanger Bemühungen des KZ-Verbandes Wien und Niederösterreich sowie des Vereins „Gedenkstätte Hadersdorf am Kamp“ weigerte sich die Gemeinde selbst, dieses Anliegen zu unterstützen.

 

Zahlreiche Bemühungen und zuletzt Versuche der Volksanwaltschaft, die Gemeinde Hadersdorf zu gemeinsamem Vorgehen zu bewegen, wurden von der Bürgermeisterin ignoriert und jedes Gespräch verweigert. Es bestand leider kein Interesse an einer würdigen Lösung zur Umgestaltung der Gedenkstätte.

Auf den neuerlichen Versuch in Form eines offenen Briefes im Mai dieses Jahres wurde von der Gemeinde Hadersdorf nicht reagiert. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner selbst regte Gespräche mit der Gemeinde Hadersdorf an, wie sie schriftlich mitteilte.

In dem offenen Brief wurde die Gemeindevertretung informiert, dass bis Ende Juni die neuen Tafeln im Friedhof angebracht werden. Das ist gestern am Samstag, dem 1. Juli 2017, umgesetzt worden. Leider ohne offizielle Unterstützung.

Christine P. sagte abschließend dazu: „Nach all den Jahren den Namen meines Vaters endlich am Ort des Massakers lesen zu können und ihn nicht mehr als Sträfling, sondern als Widerstandskämpfer in der Öffentlichkeit benannt zu sehen, ist berührend. Vielen Dank für die Solidarität an alle Freund_innen und Unterstützer_innen der letzten Jahre.“

KZ Verband/VdA Niederösterreich KZ Verband/VdA Wien
Kontakt: 0650 2350285