„No pasarán“ — wohin bringt uns das heute?

Datum / Uhrzeit
16.11.2016
18:30 - 20:30


PODIUMSDISKUSSION
in den Räumlichkeiten des KZ-Verbands, Lassallestr. 40/2/2/6

„No pasarán“ — sie werden nicht durchkommen — das war die Losung der Antifaschistinnen und Antifaschisten der 1930er Jahre; was sagt sie uns heute? Im 80. Jahr des Beginns des Spanischen Bürgerkriegs diskutieren wir an unserem Jourfixe im November über Antifaschismus HEUTE.
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Ernst Berger (Vorsitzender der Vereinigung österreichischer Freiwilliger in der Spanischen Republik 1936–1939)
ACHTUNG: Bitte geänderte Beginnzeit beachten!

Unser Jourfixe ist Teil der Veranstaltungsreihe NO PASARÁN — ACHTZIG JAHRE SPÄTER der KZ-Verbände Wien und Niederösterreich, über die Rudi Burda, der die Reihe konzipiert hat, schreibt:

No pasarán – als vor 80 Jahren Francos Legionärstruppen gegen die demokratisch gewählte Regierung der Republik Spanien putschten, waren zwei Dinge klar: Erstens wurde Franco sofort von seinen faschistischen Verbündeten Mussolini und Hitler kräftigst unterstützt, aus Italien kamen Flugzeuge, Panzer, Flammenwerfer und anderes schweres Kriegsgerät, aus Deutschland wurde die Legion Kondor in Marsch gesetzt (die sich z. B. durch die Bombardierung von Guernica tief ins internationale Gedächtnis eingebrannt hat); aus beiden Ländern kamen gut bezahlte ‚Freiwillige‘, die für den ‚Kampf gegen den Bolschewismus‘ ins Feld zogen.

Andrerseits stand außer Zweifel, dass die junge spanische Republik, trotz teilweise spontan organisierten und heroisch geführten Widerstands, aus eigener Kraft den Faschismus nicht dauerhaft aufhalten können würde. Daher erfolgte im Herbst 1936 der Aufruf an Antifaschisten aus aller Welt, der Republik im Kampf beizustehen. Und diese kamen zu Tausenden, unter anderem aus Österreich. Der bewaffnete Kampf um Spaniens Freiheit ging im Frühjahr 1939 erfolglos zu Ende. Die Mitglieder der Internationalen Brigaden teilten das Schicksal der Angehörigen der regulären republikanischen Armee – sie wurden eingekerkert und umgebracht, oder sie begaben sich ins Ausland auf die Flucht, viele von ihnen (wie es in einem Lied heißt)‚ ‚als Partisanen, nicht als Veteranen‘.

Die Veranstaltungsreihe im November 2016 soll nun einerseits die Geschehnisse mit Liedern, Augenzeugenberichten und Bildern in Erinnerung rufen. Das geschieht mit schon bekanntem Material, aber auch mit teilweise eigens für diese Reihe geschriebenen Geschichten, Liedern und Übersetzungen. Damit soll gezeigt werden, dass der Kampf zwar verloren, aber deshalb nicht sinnlos war. Darüber hinaus soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass nicht nur die Ereignisse selber, sondern auch die aus ihnen gezogenen Lehren kaum (mehr) im kollektiven Bewusstsein verankert sind. Der Frage, wie und gegen welche faschistischen Tendenzen heute der Kampf geführt werden muss, soll u. a. in einer Podiumsdiskussion nachgegangen werden.

Auf zahlreiche Interessierte freut sich

Rudi Burda