Am 21. April 2014 starb Hilde Fein, Schriftführerin der KZ-Vereinigung Buchenwald, Verband ehemaliger politischer Schutzhäftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald, Vorstandsmitglied des Restituta-Forums und langjährige antifaschistische Aktivistin im Rahmen des KZ-Verbands und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Hilde Fein war Witwe von Erich Fein, 1957-1983 Bundessekretärs des KZ-Verbands.
Aus der Ansprache des Wiener Landesobmanns Friedl Garscha bei der Verabschiedung in der Feuerhalle des Wiener Zentralfriedhofs (am 30. April 2014):
Hilde hat die Arbeit ihres Mannes aus nächster Nähe miterlebt, sie wusste daher beispielsweise um die unmittelbar nach seiner Wahl zum Bundessekretär einsetzenden Bemühungen von Erich Fein, ein Dokumentationsarchiv der Widerstandsbewegung (so die ursprüngliche Bezeichnung des DÖW) zu gründen. Es war ihr daher ein großes Anliegen, diesen Anteil Erich Feins an der Gründung des Archivs zu dokumentieren, als sie merkte, dass das Wissen um diese historische Tatsache verloren zu gehen drohte. Dass sie im Dokumentationsarchiv hierfür Unterstützung beim viel zu früh verstorbenen Bibliothekar Herbert Exenberger und bei Heinz Arnberger fand, hat eine tiefe Freundschaft zu den beiden begründet.
Besonders intensiv befasste sich Hilde mit dem letzten, unvollendet gebliebenen Plan von Erich, ein Buch über die österreichischen Häftlinge im KZ Buchenwald herauszubringen. Nach seinem Tod im Mai 1983 konnte sie Karl Flanner, auch ein ehemaliger „Buchenwalder“, dafür gewinnen, die Fertigstellung zu übernehmen, sodass 1987 das Buch „Rot-weiß-rot in Buchenwald“ erscheinen konnte.
Die österreichische KZ-Vereinigung Buchenwald wählte Hilde in den Vorstand der Lagergemeinschaft, viele Jahre hindurch übte sie die Funktion der Schriftführerin aus, doch auch in anderen Bereichen war sie bestrebt, Erichs Arbeit fortzusetzen und ihren, wie sie es nannte, „Beitrag gegen das Vergessen“ zu leisten.
Eine ganz besondere Rolle spielte sie bei den Bemühungen, die Leistungen der katholischen Ordensschwester Helene Kafka, der Schwester Restituta, in Österreich bekannt zu machen. Auch hier führte sie eines der wichtigsten Anliegen Erich Feins weiter. Sie wurde – wiederum gemeinsam mit den beiden DÖW-Kollegen – engagiertes Mitglied des Restituta-Forums, das sich für die Seligsprechung der Ordensschwester einsetzte. Restitutas Orden, die Hartmannschwestern, vergaß nicht, dass Erich Fein es gewesen war, der, als jahrzehntelanger Sekretär des KZ-Verbandes, die jährliche Allerseelen-Messe im Hinrichtungsraum des Landesgerichts Wien veranlasst und dazu auch die Hartmannschwestern eingeladen hatte, damit sie ihrer dort hingerichteten Mitschwester Restituta gedenken konnten.
Die ganze Rede finden Sie hier: Hilde-Fein-Verabschiedung
![Hilde Fein bei der Enthüllung der Käthe-Leichter-Gedenktafel am Haus Ebendorferstr.7 am 22. Mai 2006](http://kz-verband-wien.at/wp-content/uploads/2014/05/2006-05-22Leichter_Ebendorferstr712_HildeFein-225x300.jpg)