Die Zahl über dem roten Dreieck »369« steht symbolisch für die Zeitspanne (in Wochen) zwischen der Annexion Österreichs durch Nazideutschland (13. März 1938) und dem Beginn der Befreiung Österreichs (Überschreiten der ungarisch- österreichischen Grenze durch die Rote Armee bei Klostermarienberg im Burgenland 28./29. März 1945) .
Zur Geschichte des Verbandsabzeichens
Verband politischer Häftlinge
Bereits nach der Befreiung Wiens durch die Rote Armee organisierten sich im April 1945 die überlebenden Opfer des NS-Regimes im „Verband politischer Häftlinge“.
Die Idee der politischen Vereinigung der Kämpfer gegen den Faschismus wurde von hier in die Bundesländer getragen. (MR Dr. Franz Sobek in »Mahnruf«, 1/1946, S. 4)
Am 13. Juli 1946 schlossen sich alle die verschiedenen, in den Bundesländern entstandenen Opferverbände zum „Bundesverband ehemaliger politische verfolgter Antifaschisten“ zusammen. (Als Kurzbezeichnung war „Verband politischer Häftlinge“ in Gebrauch.)
Als Abzeichen hatten seine Mitglieder eine Anstecknadel, symbolisch Gitterstäbe darstellend, auf deren oberen Rand die rot-weiß-rote Fahne liegend zu sehen war.
KZ-Verband
Nach der behördlichen Auflösung des überparteilichen Opferverbandes durch den sozialdemokratischen Innenminister Oskar Helmer am 8.3.1948 (ein Akt, der schon als Teil des auch in Österreich sich entfaltenden Kalten Kriegs zu interpretieren ist) schufen sowohl SPÖ als auch ÖVP ihre eigenen, parteigebundenen Opferverbände.
Im Gegensatz dazu formierte sich 1948 der wiedergegründete „KZ-Verband“, der weiterhin seine Überparteilichkeit betonte. Im Februar 1949 bewarb er in seiner Verbandszeitung, dem »Neuen Mahnruf«, das neue Abzeichen.
Das Abzeichen zeigt den roten Winkel, der in den Konzentrationslagern von den politischen Häftlingen (aller politischer Richtungen) auf ihrer gestreiften Uniformjacke zu tragen war.
Ein System unterschiedlich gefärbter Winkel machte die Unterscheidung der von der Lagerverwaltung erstellten Häftlingskategorien deutlich sichtbar.
W. Weinert