Liebe Kameradinnen und Kameraden,
liebe Freundinnen und Freunde!
Gemeinsam mit der KPÖ Brigittenau dürfen wir euch herzlichst zur
Gedenkveranstaltung für Oskar Grossmann
am Samstag, 13. Juli 2019 um 14h
in Einfahrt Haus Denisgasse 39 1200 Wien (GROSSMANNHOF)
einladen.
„Für Frieden und Freiheit“
kämpften österreichische AntifaschistInnen auch in jenen von der Deutschen Wehrmacht eroberten Ländern, in denen sie zunächst politische Zuflucht vor der Verfolgung im eigenen Land gefunden hatten. Viele schlossen sich im besetzten Frankreich der Résistance an und halfen mit, deutsche und österreichische Wehrmachtssoldaten zum Überlaufen zu bewegen.
Oskar Grossmann war einer von ihnen. Geboren am 6. Februar 1903 im nordböhmischen Teplice (damals Teplitz-Schönau), aufgewachsen in Wien, schloss er sich in den 1920er Jahren dem Kommunistischen Jugendverband Österreichs an und wurde 1930 Redakteur der KPÖ-Parteizeitung „Die Rote Fahne“ sowie Mitglied des Zentralkomitees.
Nach der Besetzung Prags durch deutsche Truppen im März 1939 flüchtete er nach Paris, musste aber nach dem deutschen Überfall im Mai 1940 ins unbesetzte Südfrankreich ausweichen, wo er die Aktivitäten der Österreicherinnen und Österreicher in der Résistance (darunter Sabotageaktionen) koordinierte und die unter Wehrmachtssoldaten heimlich verbreitete Zeitschrift „Soldat am Mittelmeer“ herausgab.
Am 27. Mai 1944, nach 22 Uhr, explodierte in einem Vorort von Lyon eine Bombe, die deutschen Wehrmachtssoldaten galt. Grossmann (Deckname „Lucien“) wurde dabei schwer verletzt, er verlor sein Augenlicht.
Die Gestapo brachte ihn in ein Krankenhaus, Versuche der Résistance, ihn dort herauszuholen, scheitern. Die Gestapo fand heraus, um wen es sich bei dem Schwerverletzten handelte. Sie brachte ihn in einen der Folterkeller von Lyon, wo der Gestapofunktionär Klaus Barbie (Schlächter von Lyon) sein Unwesen trieb. Dort, vor 75 Jahren, verlieren sich Grossmanns Lebensspuren.
Oskar Grossmann ist eine jener Persönlichkeiten, die in mehreren Ländern Europas versuchten, den Vormarsch des Faschismus zu stoppen und unter Einsatz ihres Lebens für die Freiheit der Völker und die Wiederherstellung eines unabhängigen, demokratischen Österreich eintraten.
Wir laden Sie ein, mit uns gemeinsam seiner und aller anderen Frauen und Männer des Widerstands zu gedenken!
(foto alfred klahr geselltschaft)