Ernst Nedwed verstorben

Am 24. November starb Ernst Nedwed im Alter von 84 Jahren. Der sozialdemokratische Bildungspolitiker Nedwed war seit 2007 Bundesvorsitzender der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer/innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist/inn/en und vertrat diese Organisation auch in der Arbeitsgemeinschaft der NS-Opfer-Verbände. Nach dem Tod von Friedl Krenn (KZ-Verband) ging auf ihn die Funktion des Koordinators der Arbeitsgemeinschaft über. „Ernst Nedwed verstorben“ weiterlesen

15. März 2013: Zug der Gemeinsamkeit

01_Albertinaplatz_6AUFRUF DES KZ-VERBANDS / LANDESVERBAND WIEN  zum
»ZUG DER GEMEINSAMKEIT«

Wir wollen ein öffentliches Zeichen setzen und am Freitagnachmittag, den 15. März, mit einem Marsch durch die Wiener Innenstadt der Ereignisse vor 75 Jahren gedenken. In Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Juden und Jüdinnen, Roma und Sinti, psychisch kranken und behinderten Menschen, von Kriegsgefangenen und ZwangsarbeiterInnen und jener Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern, die unter Lebensgefahr Widerstand leisteten, verstehen wir dieses öffentliche Zeichen als Zug der Gemeinsamkeit.

Uns vereint die Forderung: „Nie wieder“!

Im März jährt sich zum 75. Mal die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich (11.3.), der Einmarsch der deutschen Wehrmacht (12.3.) und die Annexion des Landes durch Hitler-Deutschland (13.3.). Auf den Straßen Wiens wurden Juden und Jüdinnen in einer Weise gedemütigt, die bis dahin beispiellos war.

Tausende Nazi-Gegner und Juden wurden in teilweise provisorisch eingerichteten Haftstätten eingesperrt. 200.000 Wienerinnen und Wiener jubelten auf dem Heldenplatz Hitler zu.

Nach ihrer Wiederherstellung dank des Sieges der alliierten Armeen über Hitler-Deutschland hat die Republik Österreich jahrzehntelang gebraucht um anzuerkennen, dass sie Verantwortung zu tragen hat:

Verantwortung für die Beteiligung unzähliger Österreicher und Österreicherinnen an dem Raubzug an ihren jüdischen NachbarInnen.

Verantwortung für die Denunziation und Verfolgung von Gegnern und Gegnerinnen des NS-Regimes.

Verantwortung insbesondere aber für die Massenverbrechen, die österreichische Angehörige der SS, Polizei und Wehrmacht in den eroberten Ländern sowie in den Konzentrations- und Vernichtungslagern verübt haben.

Wir begrüßen es, dass Bundespräsident und Bundesregierung den 75. Jahrestag zum Anlass nehmen, um der Opfer zu gedenken und jene zu würdigen, die Widerstand leisteten, indem das Gräberfeld der Gruppe 40 auf dem Wiener Zentralfriedhof zum nationalen Mahnmal erklärt wird.

Doch das ist zu wenig. Es ist auch notwendig gemeinsam in und mit der Öffentlichkeit gegen Faschismus in all seinen Erscheinungsformen aufzutreten.

Wir verstehen dieses Gedenken als Auftrag, auch jetzt, heute und hier gegen Faschismus, Unmenschlichkeit und rassistische Gewalt Widerstand zu leisten.

Termin 15. März 2013, 15:00 bis 17:30 Uhr

Treffpunkt: Wien I., Seitenstettengasse / Judengasse

Geplante Route: Seitenstettengasse / Judengasse: 15 Uhr

Stephansplatz: 16 Uhr

Helmut-Zilk-Platz / Albertina (Hrdlicka-Denkmal): 17 Uhr Abschlusskundgebung

 

 Ich unterstütze den Aufruf:

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13. Gedenkfahrt nach Engerau (Bratislava-Petržalka)

Programm

Abfahrt: Sonntag 24. März 2013, 7.45 Uhr, 1020 Wien, Praterstern 1 (vor dem Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung, U-Bahn Aufgang Heinestraße)

9.30 Uhr
Internationale Gedenkkundgebung beim Mahnmal für die ermordeten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter auf dem Friedhof von Petržalka (Engerau) in Bratislava

11 Uhr
Fahrt zu Gedächtnisorten des ehemaligen Lagers Engerau in Petržalka:
a) Ort des Beginns des Todesmarsches (Bahnhofstr.), vor dem Gummi-Werk in der Údernícka-Str. (ehem. Matador Gummiwerke, whd. der NS-Zeit Semperit, heute Gummiwaren- und Kunststofffabrik Profi Pack s.r.o);
b) Ort des Massakers im Gasthof Leberfinger (Aupark)

12.15 Uhr
Wolfsthal, vor der Pfarrkirche: Gedenkkundgebung beim Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches von Engerau nach Deutsch-Altenburg

14.15 Uhr
Gedenkveranstaltung beim Mahnmal „Panzersperre“ in Berg (NÖ)

16.30 Uhr
Gedenkkundgebung auf dem Friedhof von Bruck an der Leitha für die 155 ermordeten ungarisch-jüdischen ZwangsarbeiterInnen

Am 29. März 1945, knapp vor dem Heranrücken der sowjetischen Armee, wurden die für Schanzarbeiten beim Bau des so genannten „Südostwalls“ in Engerau internierten, durch Hunger und Krankheit gesundheitlich schwer gezeichneten ungarischen Juden vom Lager Engerau in einem Todesmarsch über Wolfsthal und Hainburg zur Donau bei Bad Deutsch-Altenburg getrieben, wobei mehr als hundert Menschen durch Entkräftung zu Tode kamen oder erschlagen bzw. erschossen wurden. Ein großer Teil der aufgrund der unvorstellbaren hygienischen Bedingungen oder durch grausamste Misshandlungen stark geschwächten Lagerinsassen kam bereits vor der Evakuierung des Lagers ums Leben oder wurde von der Wachmannschaft ermordet.

Anmeldung bis 15. März 2013 bei
Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider
(Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz)
e-mail: kuretsidis@hotmail.com
Tel.: (01) 22 89 469 / 315

Weitere Informationen:
Folder
Web-Site der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz

Die Gedenkfahrt wird vom KZ-Verband Wien unterstützt