Mauthausen Komitee und Antifa-Netzwerk fordern Haimbuchners Rücktritt

 ”Übelste Nazi-Propaganda von FPÖ-Funktionären in Oberösterreich “Auch Landeshauptmann Pühringer muss jetzt klare Worte finden!”

Wien (OTS) – “Es reicht!”, sagt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ). “Fast keine Woche vergeht mehr, ohne dass Leute aus der FPÖ Oberösterreich und ihrem Umfeld durch Neonazi-Aktivitäten auffallen.” „Mauthausen Komitee und Antifa-Netzwerk fordern Haimbuchners Rücktritt“ weiterlesen

15. März 2013: Zug der Gemeinsamkeit

01_Albertinaplatz_6AUFRUF DES KZ-VERBANDS / LANDESVERBAND WIEN  zum
»ZUG DER GEMEINSAMKEIT«

Wir wollen ein öffentliches Zeichen setzen und am Freitagnachmittag, den 15. März, mit einem Marsch durch die Wiener Innenstadt der Ereignisse vor 75 Jahren gedenken. In Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Juden und Jüdinnen, Roma und Sinti, psychisch kranken und behinderten Menschen, von Kriegsgefangenen und ZwangsarbeiterInnen und jener Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern, die unter Lebensgefahr Widerstand leisteten, verstehen wir dieses öffentliche Zeichen als Zug der Gemeinsamkeit.

Uns vereint die Forderung: „Nie wieder“!

Im März jährt sich zum 75. Mal die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich (11.3.), der Einmarsch der deutschen Wehrmacht (12.3.) und die Annexion des Landes durch Hitler-Deutschland (13.3.). Auf den Straßen Wiens wurden Juden und Jüdinnen in einer Weise gedemütigt, die bis dahin beispiellos war.

Tausende Nazi-Gegner und Juden wurden in teilweise provisorisch eingerichteten Haftstätten eingesperrt. 200.000 Wienerinnen und Wiener jubelten auf dem Heldenplatz Hitler zu.

Nach ihrer Wiederherstellung dank des Sieges der alliierten Armeen über Hitler-Deutschland hat die Republik Österreich jahrzehntelang gebraucht um anzuerkennen, dass sie Verantwortung zu tragen hat:

Verantwortung für die Beteiligung unzähliger Österreicher und Österreicherinnen an dem Raubzug an ihren jüdischen NachbarInnen.

Verantwortung für die Denunziation und Verfolgung von Gegnern und Gegnerinnen des NS-Regimes.

Verantwortung insbesondere aber für die Massenverbrechen, die österreichische Angehörige der SS, Polizei und Wehrmacht in den eroberten Ländern sowie in den Konzentrations- und Vernichtungslagern verübt haben.

Wir begrüßen es, dass Bundespräsident und Bundesregierung den 75. Jahrestag zum Anlass nehmen, um der Opfer zu gedenken und jene zu würdigen, die Widerstand leisteten, indem das Gräberfeld der Gruppe 40 auf dem Wiener Zentralfriedhof zum nationalen Mahnmal erklärt wird.

Doch das ist zu wenig. Es ist auch notwendig gemeinsam in und mit der Öffentlichkeit gegen Faschismus in all seinen Erscheinungsformen aufzutreten.

Wir verstehen dieses Gedenken als Auftrag, auch jetzt, heute und hier gegen Faschismus, Unmenschlichkeit und rassistische Gewalt Widerstand zu leisten.

Termin 15. März 2013, 15:00 bis 17:30 Uhr

Treffpunkt: Wien I., Seitenstettengasse / Judengasse

Geplante Route: Seitenstettengasse / Judengasse: 15 Uhr

Stephansplatz: 16 Uhr

Helmut-Zilk-Platz / Albertina (Hrdlicka-Denkmal): 17 Uhr Abschlusskundgebung

 

 Ich unterstütze den Aufruf:

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Herbert-Steiner-Preis 2013

Bild von Herbert SteinerDer Herbert-Steiner-Preis – benannt nach dem Mitbegründer und langjährigen Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) und der International Conference of Labour and Social History (ITH), dem 2001 verstorbenen Herbert Steiner – wird 2013 zum zehnten Mal verliehen.

Der Preis wird vergeben für wissenschaftliche Arbeiten in deutscher oder englischer Sprache, die noch nicht veröffentlicht (gedruckt) sind, zu den Themen

  • Widerstand/Verfolgung/Exil in der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus sowie der Umgang mit dieser Vergangenheit nach 1945 und
  • Geschichte der Arbeiterbewegung.

Der Preis soll in erster Linie die Überarbeitung wissenschaftlicher Manuskripte für die Veröffentlichung ermöglichen. Die eingereichten Arbeiten werden von einer unabhängigen Jury begutachtet. Vergeben werden ein Herbert-Steiner-Preis sowie Herbert Steiner-Anerkennungspreise (Gesamtausschüttung: 10.000 Euro).

Die Einreichfrist für 2013 ist der 31. Mai.
Mehr Informationen unter: herbert.steiner.preis@doew.at

Rosa Breuer-Grossmann (7.1.1920-26.1.2013)

Rosa Breuer, Foto: Michaela BruckmüllerIm Alter von 93 Jahren starb die Wiener Widerstandskämpferin Rosa Breuer-Grossmann, ehemalige Chefredakteurin der „Stimme der Frau“. Foto rechts von Michaela Bruckmüller (www.michaelabruckmueller.net)

Rosa Grossmann hatte sich am 23. Oktober 1943 nach viertägigen Folterungen vom 4. Stock der Gestapo-Zentrale am Morzinplatz gestürzt und überlebt. 1949 trat sie im Prozess gegen den Gestapobeamten Sanitzer als Zeugin vor dem Wiener Volksgericht auf.

Ravensbrück-Broschüre von Rosa Breuer (Titelbild: Claudia Lobe)1963 stellte sie für die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück die Broschüre „Was geht das mich an?“ zusammen, die 1974 in einer erweiterten Neuauflage erschien. Sie wandte sich darin direkt an junge Frauen, denen sie eine Vorstellung von den Gräueln der Konzentrationslager geben wollte.

wichtigsteUnter Verwendung von Texten Rosa Breuers beschrieb Erica Fischer 2005 das Leben von Rosa und ihrer Schwester Liesl Musil-Hahn im Buch „Das Wichtigste ist, sich selber treu zu bleiben. Die Geschichte der Zwillingsschwestern Rosl und Liesl“.
Siehe dazu den Kommentar von Rosa Breuer-Grossmanns Sohn Hans Breuer: http://www.8ung.at/hansbreuer/ich/buch.pdf

Die Abschiedsfeier für sie wird am 17. Februar 2013 um 14 Uhr im Restaurant Concordia (gegenüber dem Haupteingang des Zentralfriedhofs) stattfinden.