Hadersdorf am Kamp – ermordete Widerstandskämpfer haben endlich Namen!

Antifaschist_innen montieren würdige Gedenktafeln!

Gestern montierten Antifaschist_innen am Friedhof in Hadersdorf am Kamp zwei Gedenktafeln mit den Namen der von den Nationalsozialisten brutal ermordeten Widerstandskämpfer. Seit Jahren kämpften Christine P., 77jährige Tochter eines der ermordeten Opfer, und ihre Familie um eine würdige Gedenkstätte für ihren Vater und die weiteren 60 politischen Opfer. Diese wurden von einer SS-Einheit am 7. April 1945, einen Tag nach ihrer Entlassung aus der Haftanstalt Stein, umgebracht. Trotz jahrelanger Bemühungen des KZ-Verbandes Wien und Niederösterreich sowie des Vereins „Gedenkstätte Hadersdorf am Kamp“ weigerte sich die Gemeinde selbst, dieses Anliegen zu unterstützen.

 

Zahlreiche Bemühungen und zuletzt Versuche der Volksanwaltschaft, die Gemeinde Hadersdorf zu gemeinsamem Vorgehen zu bewegen, wurden von der Bürgermeisterin ignoriert und jedes Gespräch verweigert. Es bestand leider kein Interesse an einer würdigen Lösung zur Umgestaltung der Gedenkstätte.

Auf den neuerlichen Versuch in Form eines offenen Briefes im Mai dieses Jahres wurde von der Gemeinde Hadersdorf nicht reagiert. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner selbst regte Gespräche mit der Gemeinde Hadersdorf an, wie sie schriftlich mitteilte.

In dem offenen Brief wurde die Gemeindevertretung informiert, dass bis Ende Juni die neuen Tafeln im Friedhof angebracht werden. Das ist gestern am Samstag, dem 1. Juli 2017, umgesetzt worden. Leider ohne offizielle Unterstützung.

Christine P. sagte abschließend dazu: „Nach all den Jahren den Namen meines Vaters endlich am Ort des Massakers lesen zu können und ihn nicht mehr als Sträfling, sondern als Widerstandskämpfer in der Öffentlichkeit benannt zu sehen, ist berührend. Vielen Dank für die Solidarität an alle Freund_innen und Unterstützer_innen der letzten Jahre.“

KZ Verband/VdA Niederösterreich KZ Verband/VdA Wien
Kontakt: 0650 2350285